krimi

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1.4.2016

Blut kann ich nicht sehen. Deshalb gucke ich keine Krimis, sondern ich lese sie. Dabei kann ich mir Blut vorstellen oder auch nicht, wie ich will.

Neulich habe ich die Äpp "krimi" (Hersteller: story-engine Ltd, Berlin) gekauft für 2,99 Euro im Apple Store. Das Programm wurde schon mehrfach lobend erwähnt im Netz. Das Besondere daran ist, dass es Krimis schreibt. Man muss nur einige Vorgaben machen und dann dauert es weniger als eine Sekunde und der Krimi ist fertig. Das hat mich natürlich neugierig gemacht.

Ich beschloss also, das Programm zu testen. Der Home-Screen zeigt oben Titel an, die schon verfügbar sind. Ich clickte auf "Das Omen" und siehe da, der Content-Screen ging an und zeigte den Krimitext. Damit hielt ich mich aber nicht auf. Ich wollte ja einen eigenen Krimi schreiben.

Unter den Titeln befindet sich das Startmenue. Man kann den Titel seines Krimis eingeben und die Länge festlegen. Ich gab den Titel ein: "Blutleer", und setzte die Länge auf "mittel".

Die weiteren Menuepunkte dienen der Einstellung des Krimis. Damit werden die wesentlichen Elemente - die "Parameter" - der Geschichte festgelegt. Zur Orientierung öffnete ich die einzelnen Punkte einen nach dem anderen, um nachzusehen, was es alles einzustellen gibt.

Äpp krimi

Bei "Orte" wählt man zwischen
- beliebig (das Programm sucht sich selbst Orte aus)
- beliebig in Deutschland (wie vorher, nur eben auf Deutschland beschränkt)
- selbst benannt (max. 5 Orte) (bis zu 5 Orte eingeben)
- ohne Orte (im Krimi kommt kein namentlich erwähnter Ort vor)

"Personen" ist schon etwas umfangreicher:
- Anzahl beliebig (Programm bestimmt selbst die Anzahl der Personen)
- Anzahl benannt (gewünschte max. Anzahl der Personen angeben)
- Personendaten beliebig (Programm legt selbst alle Personendaten fest)
- Personendaten selbst benannt (alle handelnden Personen selbst beschreiben mit: Vorname, Nachname, Alter, Geschlecht, Bindungsstatus, Beruf, Hobbies, Neigungen, Aussehen, Krankheiten, Bildung. Das ist ein sehr umfangeicher Punkt, denn zu jedem Attribut gehört wieder eine Auswahlliste mit zusätzlichem Freifeld)
- Wahl des Opfers beliebig (Programm bestimmt selbst ein Opfer unter den vorgebenen Personen)
- Auswahl des Opfers selbst benannt (Name) (Man muss selbst eine der Personen zum Opfer bestimmen)

Hier fiel mir auf, dass es anscheinend nur ein Opfer geben kann. Das kam gleich auf meine Mängelliste, denn mehrere Opfer macht doch mehr Spaß als nur eines. Obwohl es durchaus Krimis mit nur einem Opfer gibt.

Unter "Beziehungen" steht zur Auswahl:
- beliebig (Programm knüpft die Beziehungen zwischen den Personen selbsttätig)
- selbst benannt (eine sehr umfangreiche Angelegenheit, denn zwischen allen Personen müssen Beziehungsattribute besetzt werden, auch dann, wenn keine Beziehung besteht. Die Attribute sind: Verwandschaftlich (Ehepartner, Kind, Vater etc.), Beruflich (Vorgesetzter, Partner, Lieferant etc.), Freizeitlich (Vereinskamerad, im selben Team, etc.) oder Keine.

Die "Tatarten" sind einzeln angegeben als:
- beliebig (Programm wählt selbsttätig Tatarten aus)
- selbst benannt (eine Auswahl wird vorgegeben: Diebstahl, Vergiften, Erschlagen, Erschießen, Erwürgen, Ertränken, Ersticken, plus Freifeld für eine eigene Tatart. Es sind Mehrfachnennungen möglich. Man kann also vorgeben, dass nicht nur Erschossen wird, sondern zusätzlich auch Erwürgt.)

Das "Motiv"-Menue:
- beliebig (Programm wählt selbsttätig Motive aus)
- selbst benannt (eine Auswahl wird vorgegeben: Rache, Habgier, Erberschleichung, Psycho, plus Freifeld für ein eigenes Motiv. Hier sind Mehrfachnennungen nicht möglich.)

Die "Beschreibungsfaktoren" sind entscheidend für Feel-and-Look des Krimis:
- Gewaltpotential: niedrig, mittelgroß, sehr groß
- Gewalt-Detailschilderungslevel: gering, mittel, hoch, extrem
- Emotionslevel: niedrig, mittel, hoch
- Sexlevel: null, Prise, mäßig, erhöht, abnorm
- Mystiklevel: null, gering, mittel, hoch
- Komplexität: gering, mittel, groß
- Humorlevel: null, gering, mittel, hoch
- Schreibstil: kontemplativ, detailreich, abstrakt, mehrschichtig, direkt

Was mich nach der Durchsicht aller Einstellmöglichkeiten wunderte, war der Befund, dass man offensichtlich nicht die Option hat, den Mörder auszuwählen. Für einen Krimiautor gibt es doch nichts Schöneres, als einen völlig unverdächtigen Teilnehmer der Handlung zum Mörder zu machen - und nebenbei einige winzig kleine Hinweise einzustreuen, für den aufmerksamen Leser. Ich habe das in meine Mängelliste eingefügt. Andererseits könnte das der Clou des Programms sein: Hyperintelligenz mit der Gabe, aus dem gesamten Parameterkomplex den Täter herauszufiltern. Da dürften noch einige Überraschungen auf mich zukommen.

Anstatt jetzt meine eigenen Vorgaben für "Blutleer" zu machen, überließ ich das für den ersten Versuch dem Programm. Ich clickte also beherzt "Zusammenfassung" in der Erwartung, dass die aktuelle Einstellung angezeigt würde, also die Vorgaben des Programms ohne meine Mitwirkung.

Und so war es auch. Die Vorgaben des Programms waren damals (später lernte ich, dass das Programm eine immer andere zufällige Kombination zusammenstellt):

Einstellungen
3 Orte
15 Personen -> Details
Opfer -> Details
Beziehungen -> Details
Motive: Rache
Gewalt: niedrig
Gewaltschilderung: gering
Emotionslevel: mittel
Sexlevel: null
Mystiklevel: null
Komplexität: mittel
Humorlevel: gering
Schreibstil: detailreich

Das schien doch eine recht moderate Einstellung zu sein. Ich clickte nicht auf alle Details, nur beim Opfer: es sollte ein Mann sein mit Namen David Barwick. Ein Mörder wurde, wie schon erwähnt, nicht angegeben.

Nun denn. Ich clickte SHOW im Einstellungsmenue und plop, da war der Krimi.

Es war ein frostiger Novemberabend, kurz vor Mitternacht. Nebelschwaden verhüllten die schmale, von Bäumen gesäumte Landstraße in Südwales, und vom nahen Bristolkanal tutete alle paar Sekunden ein automatisches Nebelhorn melancholisch herüber. Wo die Straße eine Biegung machte und um ein schönes zweigeschossiges Haus mit großem Vorgarten herumführte, blieb ein langsam fahrendes Auto ruckartig stehen. Es war mit den Vorderrädern von der Straße abgekommen und in den Graben geraten. Der Fahrer, etwa fünfunddreißig Jahre alt und leicht übergewichtig, stieg aus. Er trug einen Hut auf dem rotblonden Kopf und einen dunklen Mantel über seinem Tweedanzug. Nachdem er mit seiner Taschenlampe kurz um sich geleuchtet hatte, folgte er dem Lichtstrahl über den Rasen zum Haus, das auf dieser Seite nur eine Terrassentür hatte. Der Mann wischte einmal mit der Hand über die Scheibe und versuchte hindurchzusehen, dann klopfte er, und als er keine Antwort bekam, klopfte er noch einmal, diesmal viel lauter. Nach einer Weile sah er ein, dass Klopfen nichts nützte, und probierte die Klinke. Die Tür gab sofort nach, und der Mann trat in ein dunkles Zimmer.
"Hallo!", rief er. "Ist da jemand?" Er leuchtete mit der Taschenlampe das Zimmer ab. Es war eine gut möblierte Bibliothek. Der Strahl der Lampe fiel jetzt auf einen Rollstuhl in der Zimmermitte, in dem ein vielleicht fünfzigjähriger Mann saß, das Gesicht zum Fenster und eine Deck über den Beinen. Er schien in dem Rollstuhl eingeschlafen zu sein. "Oh, hallo", sagte der Eindringling. "Entschuldigen Sie. Ich wollte Sie auf keinen Fall erschrecken. Es ist nur dieser vermaledeite Nebel. Bin gerade mit meinem Wagen im Straßengraben gelandet, und jetzt habe ich nicht den leisesten Schimmer, wo ich mich befinde

Ich las aufmerksam die ersten Zeilen des ersten Kapitels. Gar nicht so übel. Schon im zweiten Absatz wird ein Hinweis auf ein mögliches Opfer gebracht. Ein Mann im Rollstuhl in einem dunklen Zimmer. Er scheint zu schlafen, doch Krimileser merken auf: Er könnte tot sein!

Die Buttons unterhalb des Textes sind übrigens von links nach rechts: voriges Kapitel / nächstes Kapitel (bei Längerdrücken an Anfang oder Ende) / Einstellungen / Speichern / Exit.

Ich hangelte mich durch mehrere Kapitel und musste feststellen, der Text war ordentlich, Satzbau und Wortwahl korrekt. Eine respektable Leistung des Programms, vor allem, wenn man bedenkt, dass es zum Schreiben gerade mal 0,37 Sekunden benötigt hatte. Manche Krimiautoren schreiben monatelang an ihrem Werk. Was den Aufbau und den "Spannungsbogen" des Krimis anbelangt, konnte ich noch kein Urteil abgeben. Dazu waren weitere Experimente mit verschiedenen Versionen notwendig.

Ich blätterte weiter. Die Vorstellungen der Handelnden erschien mir ein wenig langatmig. Erst zum Ende hin nahm die Geschichte Fahrt auf. In einem fingierten Gespräch der Haushälterin mit dem Halbbruder des Ermordeten wird enthüllt, dass eben dieser der Täter war - nach seinen eigenen Worten. Und nun, ganz zum Schluss, greift das Programm tief in die Trickkiste. Urplötzlich bekennt sich der Autofahrer vom allererersten Absatz des Krimis zur Tat. Das ist eine überraschende Wendung und weist auf recht starke Rekursionsalgorithmen im Programm "krimi" hin.

Mein Urteil bis dahin: recht gut geschriebene Geschichte, meist schlüssig, einfallsreiches Ende. Der Stil ist gemäß der Eigeneinstellung des Programms 'detailreich'. Dadurch des öfteren langatmig und gestreckt.

Dann war es an der Zeit, die Einstellung zu variieren, und Veränderungen im Krimi zu untersuchen. Um möglichst zu einer ähnlichen Geschichte zu kommen, beschränkte ich die Veränderungen auf zwei Parameter:
- Gewaltpotential: sehr groß
- Schreibstil: direkt
Damit sollte ein ziemlich brutaler Krimi ohne große Umschweife entstehen.

Click auf SHOW und kaum eine Sekunde später war wieder der Anfang des Krimis im Display.

In einer kalten Novembernacht fuhr ein Mann mit überhöhter Geschwindigkeit auf einer der vielen engen Nebenstraßen in Südwales. Nebel behinderte die Sicht. In einer engen Rechtskurve rutschte das Auto plötzlich von der Strecke und landete im Straßengraben. Der Mann stieg unverletzt aus und sah sich um. Auf der anderen Straßenseite erblickte er ein großes altenglisches Herrenhaus mit einem gepflegten Vorgarten, gesäumt von hohen Hecken. Es brannte nur ein Licht im Erdgeschoss.
Mike Strongwarth beschloss, die Bewohner um Hilfe in seiner Notlage zu bitten, auch wenn es schon sehr spät war. Er zog seinen dunklen Mantel über den Tweedanzug, setzte seinen Hut auf und ging über die Straße. Mit seiner Taschenlampe leuchtete er den Weg über den Rasen bis zur Terrasse aus. Nur eine Tür bot einen Zugang zum Haus. Er klopfte und wartete auf eine Reaktion. Als sie ausblieb, drückte er gegen die Tür und sie öffnete sich. Vor ihm lag ein schwach beleuchteter Raum. Er trat ein. Im Schein der Taschenlampe bot sich ihm der Anblick einer geräumigen Bibliothek mit großen, schwer beladenen Bücherregalen an den Wänden. Im Kamin an der Fensterseite glimmte noch ein Feuer. Davor waren zwei massive Ledersessel platziert. Etwas abseits stand ein Rollstuhl. Zu Strongwarths Erstaunen saß ein Mann darin, den Kopf nach vorne gebeugt. Langsam näherte sich der Eindringling dem Rollstuhl. Als der Lichstrahl auf den Körper des Mannes fiel, erschrak Strongwarth mit jähem Entsetzen. Er war tot. Das Gesicht des alten Mannes war überströmt von Blut. Auch der Oberkörper und die Oberschenkel zeigten Blutspuren. Er war offensichtlich brutal ermordet worden, vermutlich im Rollstuhl sitzend. Strongwarth richtete sich auf. Dabei erblickte er eine Frau, die in der Tür stand und einen Revolver in der Hand hielt.

Eine deutliche Veränderung. Das Programm hatte den neuen Gewaltlevel offensiv interpretiert und schon im zweiten Absatz einen brutalen Mord eingebaut. Außerdem tauchte bereits an dieser Stelle eine Frau mit Revolver auf. Ich war gespannt, ob es so weiterging.

Es ging so weiter. An manchen Stellen schwer zu lesen vor lauter Gewalt. Es gibt mehrere Tote, die aber nicht ermordet werden, sondern zufällig verunglücken oder sich selbst meucheln. Zum Schluss ist allerdings wieder Strongwarth der Mörder des alten Barwick. Es ist eindeutig: das Gewaltpotential sollte man besser auf mittelgroß stellen. Sehr groß ist zu viel des Schlechten.

Das P-Symbol über dem Text steht übrigens für "Personalisierte Version". Es erscheint immer dann, wenn man selbst die Einstellungen macht, das also nicht dem Programm überlässt. Es kommt mir vor wie ein "Ich bin nicht schuld daran"-Ausruf des Programms, denn "krimi" ist der festen Überzeugung, immer die beste krimifähige Einstellung vorzunehmen, während der User allerlei Unsinn zusammenstellt, wie zum Beispiel nur zwei Personen, einen hohen Emotionslevel und dazu einen kontemplativen Schreibstil. "krimi" kann das zwar, aber sehr ungern, deshalb das P.

Fürs Erste war ich durchaus begeistert vom Programm. Die Leistungsfähigkeit hatte meine Erwartungen übertroffen. Trotzdem ließ mir die Mängelliste keine Ruhe. Dass es nur ein Mordopfer geben kann und dass man nicht einmal den Mörder auswählen kann, gefiel mir nicht. Deshalb recherchierte ich direkt beim Hersteller. Auf story-engine.de fand ich unter dem Programm <krimi> beim Programmstatus folgende Hinweise:

krimi Upgrade UG1703-7 <Erweiterung: mehr als ein Mordopfer> lieferbar € 29,90

krimi Beta BT1703-4 <Erweiterung: Mörder auswählen> geplant für Mitte 2020 (kostenpflichtig)

Mehrere Mordopfer konnte ich also haben, aber der Preis war mir in dieser Testphase zu hoch (immerhin das Zehnfache des Programmpreises). Auf die <Mörder auswählen>-Option muss man noch gut vier Monate warten und dann ist ja erst die BETA-Version erhältlich, also noch nicht die stabile Version. Also beschloss ich, mit nur einem Opfer und den vom Programm ermittelten Mördern weiter zu testen.

Ich variierte immer wieder die Einstellungen. Dabei fiel mir auf, dass bei breit angelegten Änderungen andere Geschichten entstanden. Das Programm war nicht immer in der Lage, die Kernsubstanz beizubehalten. Ist aber verständlich, wenn aus einer Handlung mit 15 Personen eine mit nur noch 3 Personen entstehen soll. Interessant wird es, wenn man Orte: keine angibt und als Schreibstil: abstrakt. Dann hebt das Programm echt ab und fängt zum Beispiel so an: "Gemordet wird überall. Das gehört zur Natur des Menschen, oder sollten wir eher sagen, zur Natur des Mannes?" Und so weiter. Solche Krimis sind nicht Jedermanns Geschmack.

Nachtrag 7.5.2016:

Nach weiteren sehr detaillierten Tests des Programms <krimi> kristallisiert sich nun eine Theorie heraus, die meine Vorstellung von der Arbeitsweise des Programms auf den Kopf stellt. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass <krimi> einen Krimi erfindet auf der Basis der Vorgaben (des Parametersatzes) und dann "schreibt". Nie stand der Verdacht im Raum, die Texte könnten Plagiate sein. Eigentlich nicht denkbar, denn die Permutationen des komplexen Parameterraumes  können unmöglich immer Entsprechungen in der realen Welt der Publikationen haben.

Bei meinen Forschungen benutze ich auch reale Bücher für die Tests von <krimi>. Dabei analysiere ich einen Krimi, notiere Personenzahl, Örtlichkeiten, Tatwaffen, etc. und füttere <krimi> damit. Rein zufällig machte ich das kürzlich mit Agatha Christies 'Ein unerwarteter Gast', einem Krimi-Klassiker. Und tatsächlich - <krimi> lieferte einen Krimi, dessen Text verblüffend identisch mit Agatha Christies Vorlage ist. Natürlich untersuchte ich diesen Effekt mit anderen Vorlagen, zu Beispiel mit Noel Balens 'Ein Soufflé zum Sterben'. Auch hier produzierte <krimi> den Text der Vorlage.

Wenn ich die Vorgaben gezielt ändere, indem ich andere Orte vorschreibe oder die Zahl der Toten erhöhe, ergeben sich andere Krimis mit nur noch einigen Verbindungen zur ursprünglichen Version. In jedem dieser Fällen versuche ich, eine entsprechende reale Publikation zu finden, durch Textsuche oder Plagiatssuche (z.B. mit plagscan.com). Das ist eine zeitraubende Tätigkeit und in gewisser Weise ein Stochern im Heuhaufen. Trotzdem habei ich in einigen wenigen Fällen reale Entsprechungen der fiktiven Krimis von <krimi> gefunden.

Ich kann noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit behaupten, dass <krimi> gar nicht selbst schreibt, sondern seine Werke aus der Krimi-Cloud holt. Aber alles deutet darauf hin. Wenn das also so sein sollte, dann steht ein ungeheurer Aufwand dahinter, denn es handelt sich dabei ja nicht um einen simplen brute-force-Textvergleich anhand unzähliger Werke, sondern um einen strukturell/semantischen Vergleich. Es ist zwar kaum vorstellbar, aber <krimi> muss in der Lage sein, jede beliebige Publikation zu analysieren und daraus den Parameterraum aufzubauen, um dann den Best-Fit, das Werk mit bestmöglicher Übereinstimmung mit den Vorgaben des Users von <krimi> zu finden. Eine geniale Leistung.

Krimi-Cloud

Nach meiner derzeitigen Vorstellung gibt es da oben eine riesige Krimi-Cloud. <krimi>, die Story Engine Äpp, scheint ständig Milliarden von Krimitexten zu untersuchen, zu analysieren und zu kondensieren, um zu jeder Zeit und blitzschnell den passenden Krimi präsentieren zu können. Wenn <krimi> die Krimis (vielleicht) nicht selbst schreibt, so ist es dennoch ein Krimi-Experte ohne Gleichen, denn um nicht nur den Inhalt, sondern vor allem die Konstruktion eines Krimis zu verstehen, bedarf es künstlicher Intelligenz, die weit über die Fähigkeiten des Menschen hinausgeht. 

So viel zu meinem Erkenntnisstand.