Weltraumwaffen

18.1.2022

B-52H Stratofortress

Die Kriege der Zukunft benötigen keine Panzer und Kanonen auf der Erde. Die sogenannte konventionelle Aufrüstung ist schon längst obsolet. Auch wenn Russland demnächst die Ukraine mit Hilfe seiner Panzer-Armada besetzt, oder China Panzer-Verbände in Taiwan anlandet, um das Land einzunehmen - die Vorbereitungen haben lange vorher begonnen.

Das wesentliche Element der zukünftigen Kriegsführung ist die Störung und Zerstörung der gegnerischen Kommunikationskanäle. Damit soll der Gegner von seiner Aufklärung abgeschnitten werden und somit den Angriffen schutzlos ausgesetzt sein. Da der überwiegende Teil der Kommunikation über Satelliten läuft (und zu einem geringeren Teil durch Tiefseekabel), kommt der Zerstörung von Satelliten eine große Bedeutung zu. Russen und Chinesen haben schon gezeigt, dass sie dazu in der Lage sind. Außerdem werden Websites gestört oder lahmgelegt (Cyber Warfare).

Nach der Unterbrechung der Kommunikations- und Informationskanäle muss sofort der Akt der Zerstörung auf der Erde folgen. Dafür gibt es interkontinentale ballistische Raketen, aber auch erdnah, knapp über der Erdatmosphäre, fliegende selbstnavigierende Geschosse.

Quelle: [1]

Ballistische Raketen sind relativ früh vom Feind zu entdecken und zu bekämpfen. Effektiver sind Raketen, die tief fliegen und ihr Ziel selbstständig erreichen. Sie sind erst sehr spät zu entdecken, meist erst, wenn es zu spät für Abwehrmaßnahmen ist. Die Technik dieser Glide oder Cruise Missiles ist erprobt. Neu ist die Hypersonic (Überschall-) Variante der Russen mit der Bezeichnung Zircon. Die Chinesen besitzen die Dong Feng, ebenfalls eine Überschall-Rakete.

Quelle: [1]

Die Überschallraketen können ihr Überraschungsmoment erhöhen, indem sie ihr Ziel nicht direkt anfliegen, sondern den Umweg rund um die Erde nehmen. Eine von chinesischem Territorium abgefeuerte Rakete fliegt nach Süden über den Südpol hinweg, von dort nach Norden, bis sie vom Pazifik her kommend vor der Küste Kaliforniens auftaucht und folgerichtig Los Angeles zerstört. Dieses Manöver gehört zur Klasse der Fractional Orbital Bombardment Systems (FOBS), in der alle Punkte der Erde in sehr kurzer Zeit erreicht und bombardiert werden können.

Die Weltraum-basierende Kriegsführung ist die ultimative Fortführung der früheren Langstreckenbomber. Aber der Luftkrieg allein gewinnt kein Territorium. Deshalb haben die Russen massive Panzerverbände vor der Ukraine stationiert. Denn nur die Einnahme eines Landes auf dem Boden bringt dieses in den Bannkreis des russischen Imperiums. Natürlich könnte die Hauptstadt Kiew durch ein oder zwei Zircon Raketen zerstört werden, doch das wird nicht nötig sein, denn die russischen Panzer werden die Ukraine überrollen.

Doch die Bewohner des Landes rüsten auf. Die Selbstbewaffnung schreitet voran mit dem Ziel, jede Familie in die Lage zu versetzen, sich selbst zu verteidigen. Familienväter üben das Schießen mit ihrem Gewehr, aber auch alleinstehende Frauen vertrauen auf ihre neuerworbene Schusswaffe. Der Griff zur Waffe ist sicherlich inspiriert durch die unzähligen Filme über Gewalt (z.B. Krimis) und Kriminalität, doch man muss eins sehen: es handelt sich hier nicht um Mann gegen Mann oder Frau gegen Mann, sondern: es herrscht Krieg.

Anastasia (Ukraine): Warten auf die Russen