Wingwalking

1.8.2018

August 2018: Wingwalking

Wer fliegt, sitzt in der stählernen Röhre eines Flugzeugs und steht nicht auf der Tragfläche. Wozu auch? Kein Catering da oben, stürmischer Wind von vorne, und festgebunden ist man auch noch, um nicht weggepustet zu werden.

Trotzdem gibt es Leute, die sich den Wind um die Nase blasen und die grandiose Rundum-Aussicht genießen wollen. Für £ 399,- kann das jeder haben in Gloucestershire County, England. Adresse:
Aerosuperbatics
The Engine Shed,
RFC Rendcomb Aerodrome,
Gloucestershire,
GL7 7DF
United Kingdom

Der Fliegende Zirkus von AeroSuperBatics macht es möglich. Am vergangenen Wochenende führten die tollkühnen Frauen des Flying Circus ihre Flugkünste auf der Farnborough International Airshow vor.

Das Wingwalker Team:

Gina

Gina (G-Force)

Gina ist Fallschirmspringerin und trainiert auch im Windtunnel, um ihre Bewegungen auf der Tragfläche zu koordinieren. Sie möchte sich wie ein Vogel vom Luftstrom tragen lassen. "Du bist dann kein Mensch mehr", sagt sie. "Nein, mehr!".

Katie

Katie (Shockwave)

Katie hat ihre Schafherde in Cotswolds für einige Zeit verlassen und treibt sich jetzt ganz oben auf Flugzeugen herum. "Einmal sind wir beim Anflug zu einer Show über mein Land geflogen. Ganz klein sah ich da unten meine Schäfchen und ich winkte ihnen zu". Ihre Augen leuchten.

Kirsten

Kirsten (UpsideDown)

Kirsten fühlt sich als Designerin zu den schicken Fluguniformen der Wingwalkerinnen hingezogen. Ein Gefühl wie ein Star Captain ist das, sagt sie. "Ich glaube, ich hätte den Dress genauso gestylt. Auf dem Rücken fehlt noch der Sternenhimmel". Ihre bevorzugte Position: auf dem Kopf stehend (Kopfstand).

Nikita

Nikita (Keets)

Nikita ist Psychologin und Soziologin. Sie kennt den Menschen und seine geheimen Wünsche. Ihre Eltern sind in der Royal Air Force beschäftigt. Schon immer war Fliegen ihr Ein und Alles. "Beim Looping geht es steil nach oben, eine Riesenkraft zerrt an dir. Dann hängst du im Scheitelpunkt für eine Sekunde wie eine Spinne in ihrem Netz, und dann geht es rasant dem Erdboden entgegen. Ich liebe das". Sie lacht.

Looping

Lizzie Porter von The Telegraph UK wollte es wissen. Sie ritt die 1941 Boeing Stearman vom Rencomb Airfield aus. Ihr Pilot "Dangerous Dave" sprach ihr Mut zu: "If you put your arms up and wave in the loop-the-loop, we'll see what else we can do." Also flog er sie gen Himmel und zurück zur Erde. Die Looping-Startgeschwindigkeit beträgt 250 Stundenkilometer. Lizzie's Kommentar nach ihrem ersten Looping: "I want to get back on that beautiful Stearman. She might be nearly 75 years old, but she's sure got a few more loop-the-loops – for these professionals or for adrenalin-infused amateurs like me – left in her yet."