Biohacking

8.4.2021

Biohacking ist, wenn man sich selbst hackt. Das tut meist nur mäßig weh und kann Vorteile bringen. Das Ziel ist, Körper und Geist mit sogenannten Hacks leistungsfähiger zu trimmen.

Wenn man zum Hacker wird, muss man sich damit abfinden, dass das ganze Hackerwesen schlecht beleumundet ist (einen schlechten Ruf hat). Fachleute in Russland kapern Computersysteme (im Westen) und richten Schaden an. Zuletzt sorgten sie dafür, einen ihnen genehmen US-Präsidenten wählen zu lassen. Kraftwerke und Atomfabriken sind beliebte Hackerziele. Letztere erlebten die Explosion ihrer Uranzentrifugen im Iran, verursacht durch einen Hack des Steuerungssystems.

Daraus wird ersichtlich, dass das ganze Hacken zu verurteilen ist. In der Fachwelt heißen die bösen Hacker auch Cracker. So weit geht das Biohacking allerdings nicht.

Sich zu hacken heißt in sich hineinhorchen. Ist da drin im Body alles okay? Meistens nicht. Der Bauch zu voll, die Beine schlapp. Also muss der gesamte Organismus erst mal vermessen, analysiert und dann kontrolliert werden. Eine ganze Reihe von Hacks verbessern längerfristig das Wohlbefinden. Der erste und wichtigste Hack ist morgens kalt duschen. Tagsüber ist Intervall-Fasten angesagt. Das ist repetitiver Essensverzicht, bei Hunger einfach nichts essen. Nachmittags statt Schokolade besser smarte Snacks.

Wichtig ist bei der ganzen Hackerei die Erfolgskontrolle. Das Wohlbefinden sollte gemessen und laufend getrackt werden. So kann man allmählich auch ein besserer Mensch werden.

Die folgenden Hacks werden besonders empfohlen:

- Gesunde Fette und Gemüse essen, am besten MCT-Öl (C8) und Omega 3 (Krillöl)

- Morgens ein Glas Wasser mit Himalayasalz und Limettensaft trinken

- Statt Smartphone ein Buch lesen

- Blaues Licht vermeiden

- Vor dem Schlafengehen kalt duschen

- Raum abdunkeln, Schlafmaske

- Jede Stunde aufstehen

- Meditieren

- Tabata oder HIIT Workout

Aber auch genetische Veränderungen gehören dazu. Die Firma The Odin vertreibt Gene Engineering Kits zur Verbesserung der eigenen DNA. Dazu gibt es das Genetic Engineering Home Lab Kit für rund 900 Dollar, also ein chemisches Labor für zuhause - sogar mit PCR Thermozykler. Das Wohlbefinden steigert sich damit von Tag zu Tag.

Allerdings: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor strafbaren Experimenten im Hobbykeller. Hintergrund: In den letzten Jahren kamen Geräte und Kits, vor allem ausländischer Hersteller, auf den Markt, die Gen-Analyse oder sogar konkrete Gen-Veränderungen versprechen.

Trotzdem ist hacken gesund. Und wenn es möglich ist, das komplexeste Computersystem der Welt - den Menschen - zu hacken, warum sollte man dann nicht bei sich selbst anfangen?

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hacker
Ostsee-Zeitung 1.4.2021: "Im Bann der eigenen Werteermittlung"
https://www.brigitte.de/gesund/stress-bewaeltigen/biohacking--13-praktische-hacks--11547434.html
https://www.the-odin.com
https://www.heise.de/make/meldung/Biohacking-Bundesamt-warnt-vor-Do-It-Yourself-Kits-3616860.html