Webb Teleskop

16.9.2022

Was ist da draußen? Ah, der Mond. Mit einem starken Fernrohr kann man jeden Krater auf der der Erde zugewandten Mondseite einzeln studieren. Auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems lassen sich gut erkunden. Aber wenn man sich die anderen Sonnensysteme der Milchstraßen Galaxie ansehen oder sogar in andere Galaxien eindringen will, wird es schon problematisch, denn die Entfernungen sind für erdgebundene Beobachtungssysteme schon zu groß. Deshalb wurde im Jahr 1990 das Hubble Weltraum Teleskop in eine Erdumlaufbahn in ca. 500 Kilometern Höhe gebracht. Bis vor wenigen Jahren sandte Hubble sensationelle Aufnahmen des tiefen Kosmos. Inzwischen ist Hubble abgelöst durch das Webb Teleskop.

Das James Webb Teleskop wurde im Jahr 2021 im Weltraum installiert. Im Gegensatz zum Hubble Teleskop sieht es einen wesentlich größeren Bereich des Infrarot-Spektrums, um somit in unvorstellbar große Entfernungen von bis zu 13,5 Milliarden Lichtjahren vorzudringen. Damit kann es die Anfänge des Universums sehen. Um zu sehen, wie es heute dort aussieht, müssen allerdings noch einmal 13 Milliarden Jahre vergehen. In der nahen Zukunft können aber auch schon Veränderungen der Materie und der Sternkonstellationen beobachtet werden.

Nach 20 Jahren Bauzeit und Kosten von zehn Milliarden Dollar ist das Webb Teleskop das teuerste und aufwendigste Fernrohr in der Menschheitsgeschichte. Doch je weiter man zurückblickt, umso eher versteht man die Mechanismen der Entstehung des Universums und letztendlich des Menschen. In den ersten Sekunden des Weltalls gab es nur die drei Elemente Wasserstoff, Helium, und Lithium. Alle anderen 115 Elemente entstanden erst durch nukleare Reaktionen in den Sternen. Das heißt, dass die Entstehung chemischer Elemente noch nicht abgeschlossen sein muss. Das wird in den kommenden Millionen Jahren zu beobachten sein.

Es gibt also viel zu sehen, wenn auch meist nicht im sichtbaren Bereich. Transformiert durch Computerprogramme entstehen erstaunliche Bilder des Kosmos. Wer ganz ohne Computer erfahren möchte, was es da oben zu sehen gibt, muss wie in alten Zeiten zum klassischen Fernrohr greifen.

Quellen:

https://www.bbc.com/news/science-environment-59476869
https://jwst.nasa.gov/index.html
https://www.nytimes.com/2020/07/10/science/astronomy-galaxies-attractor-universe.html?action=click&module=Editors%20Picks&pgtype=Homepage

Das gefaltete Webb Teleskop passt so in die Spitze der Trägerrakete